Donnerstag, 2. Mai 2024
Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern e.V.

Entwurf: Lluis Daniel Dura Monteiro
(Student am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren - TUM)

Stall der Zukunft

Modellfoto
Modellfoto
Der Stall der Zukunft ist ein Milchviehstall,der für 150 laktierende Kühe Platz bietet. Er besteht aus zwei von einander getrennten Stallbereichen, die über einen beidseitig genutzten überdachten Futtertisch miteinander verbunden sind.
Querschnitt
Querschnitt
Schnittmodell des Futtertisches
Schnittmodell des Futtertisches
An den Außenseiten befinden sich großzügig angelegte halbüberdachte Laufhöfe. Über zwei automatische Melksysteme können sich die Kühe autonom melken lassen. Der Stall der Zukunft besteht aus einer lowtech Binderkonstruktion. Um eine Spannweite von acht Metern zu Überwinden wird hier auf ein historisch bewährtes, doppeltes Hängesprengwerk zurückgegriffen. Über dem sechs Meter breiten Futtertisch kommt die Konstruktion mit nur einer Hängesäule aus. Auf den Stirnseiten liegen durchgehende Pfetten auf, die das simple Wellblech tragen. Auf Abstand werden die Binder durch Zangenpaare gehalten.

Der Stall der Zukunft ist radikal offen.

Lageplan
Lageplan
Der gewählte Ort Engenried am Ammersee eignet sich bestens für den Stall der Zukunft, da die alten Bestandsgebäude nicht mehr in Benutzung sind und ausreichend Platz bieten. Es müssen somit keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden. Die bestehende Infrastruktur kann optimal weitergenutzt werden.

Da es sich um eine sehr windgeschützte Senke handelt, kann weitestgehend auf Curtains verzichtet werden. Das Konzept erlaubt jedoch eine Anbringung eines komplett herumlaufenden Windschutzes. Der Stall der Zukunft ist radikal offen. Die leichte Formgebung wird einem optimalen Ertrag an Tageslicht gerecht, da Kühe weitaus mehr Licht benötigen als wir Menschen. Ein helles Stallklima wirkt sich positiv auf das Wohlergehen der Tiere aus und steigert somit auch die Milchleistung.

Modellfoto
Modellfoto

Außerdem begünstigt die aufgebrochene Dachebene mit den offenen Traufseiten die Ventilation des häufig in den Sommermonaten anfallenden Hitzestaus in den Stallanlagen. Nach dem Kaminprinzip kann somit auch die Abwärme der Kühe durch die Thermik gut nach oben entweichen und seitlich frische Luft nachziehen.

Die beiden am Ort bestehenden Güllegruben können als Zwischenlagerstätte für die anfallende Gülle problemlos weitergenutzt werden, sodass keine aufwändigen Güllekeller o.Ä. ausgehoben werden müssen. Die Entmistung erfolgt durch Mistschieber.

Grundriss
Grundriss
Schnitt durch den Ort
Schnitt durch den Ort
Ansicht von Süden
Ansicht von Süden