Der Kuhstall am Paulbauernhof in Gausburg
Bauherr: Hans Heinze
Konzept: AELF Traunstein Stefan Bauer (Planungsgruppe regionaler Holzbau), LfL Bayern Jochen Simon (Modulstall), BBV LandSiedlung (Bauantrag), Zimmerer (Tragwerk)
Das „Traunsteiner Modell" für einen guten und preiswerten Kuhstall besteht aus dem Umbau des Altstalls zum Melkzentrum und einer Ergänzung um eine frei stehende Fress– und Liegehalle für die Tiere. In dieser Kombination hat man kurze Wege und kann die bestehende Infrastruktur weiter nutzen. Im neuen Stall bekommen die Tiere Platz, Licht und Luft und erfahrungsgemäß der Bauherr ein Drittel weniger Baukosten als beim reinen Neubau. Wenn man dann noch den Wert des Grundstücks „draußen“ mit anrechnet, die Mehrkosten in Erschließung, Wegebau und Lagerstätten, dann wird der Neubau auf der grünen Wiese schnell zum Großprojekt, ohne nennenswerte Mehreinnahmen.
Der neue Stall ist auf das Notwendige reduziert und mit regionalen Baumaterialien von örtlichen Handwerksbetrieben und Eigenleistung des Bauherren errichtet. Das flache Dach ist bis auf einen Entlüfungsschlitz über dem Fressgang geschlossen. Kein verglaster Lichtfirst lässt hier unerwünschte Hitze in den Stall. Der Stall ist vielmehr innen zum Altstall hin komplett offen. Nur die Giebelseiten sind mit Holz ummantelt.
Die verschiedenen Betriebszweige Milchviehhaltung, Hofmolkerei, Direktvermarktung und Beherbergung konnten hier am Hof gehalten werden. Zudem fügen sich die flachen Dächer der Liegehalle, eine eigene Interpretation des „Modulstalles“ der LfL Bayern von Jochen Simon, sehr gut und selbstverständlich in das Dorf ein.