Tierhaltung in bayern - Quo vadis?
Landtechnische Jahrestagung am 25. Oktober 2011 mit Eröffnung der Baulehrschau in Grub
Die Tierhaltung ist für die bayerische Landwirtschaft von sehr großer Bedeutung. Etwa 75% aller Betriebe in Bayern halten Tiere und erzielen damit fast 70% der Verkaufserlöse der bayerischen Landwirtschaft (ca. 7 Mrd. €). Bayern ist in Deutschland das Milchland Nr. 1 (ca. 30% aller Milchkühe), beim Zuchtsauen-, Mastschweine- und Legehennenbestand liegt Bayern jeweils an dritter Position.
Die große Bedeutung der Tierhaltung in Bayern darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bayern Strukturprobleme hat, denn bei den mittleren Bestandsgrößen liegt Bayern im deutschlandweiten Vergleich im unteren Bereich. Wie wird sich die Tierhaltung in Bayern weiterentwickeln?
Ganz sicher ist, dass der Strukturwandel hin zum größeren Betrieb weiter anhalten wird, wenngleich die Größe allein nicht das alleinige Heil verspricht. Sicher ist auch, dass Gesellschaft und Verbraucher den heutigen Haltungsverfahren z. T. kritisch gegenüberstehen. Aufgabe ist es also, ökonomisch und arbeitswirtschaftlich tragfähige, umwelt- und tiergerechte sowie sozial und gesellschaftlich verträgliche Lösungen zu finden. Diese zügig umzusetzen erfordert einen schnellen Wissenstransfer zwischen Forschung, Hersteller, Beratung und Praxis.
Um die aktuellen Verfahren und Techniken in der Tierhaltung besser präsentieren zu können und die fachliche Information zu erweitern, wurde die Lehrschau in Grub umgestaltet und um ein neues Mehrzweckgebäude erweitert. Dieses wird in Verbindung mit der diesjährigen landtechnisch-baulichen Jahrestagung seiner Bestimmung übergeben.
Auf der Tagesordnung standen:
- Strategien für die Tierhaltung in Bayern (Staatsminister Helmut Brunner, STMELF München)
- Die Zukunft der Tierhaltung - Zwischen ökonomischen Zwängen und gesellschaftlichen Erwartungen (Prof. Folkhard Isermeyer, vTI Braunschweig)
- Entwicklungstendenzen in der Haltungstechnik für die Milchviehhaltung (Dr. Georg Wendl, LfL Freising)
- Entwicklungstendenzen in der Haltungstechnik für die Schweinehaltung (Prof. Martin Ziron, FH Südwestfalen)
- Wie hilft die angewandte Forschung dem Tierhalter in Bayern? (Präsident Jakob Opperer, LfL Freising)
- Was erwarten Hersteller, Berater und Landwirte von einer Lehrschau? (Hans-Georg Hassenpflug, BFL Münster)
- Die neue Lehrschau in Grub - Vorstellung und Arbeitsweise (Dr. Balthasar Spann, LfL Grub)
Mit einem Rundgang durch die neu eröffneten Lehrschauen für Rinder- und Schweinehaltung mit Demonstration des Angebots unterschiedlicher Hersteller endete die Jahrestagung.
August 2012