Glossar
Bedeutungserklärung wichtiger Fachbegriffe zu Bewässerung
Stand: 01. März 2022
Permalink: www.alb-bayern.de/bef/glossar
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S
Sandboden
Sandböden können aufgrund grober Körnung und vielen großen Hohlräumen sowie geringem Anteil an Fein- und Mittelporen nur wenig Wasser halten oder pflanzenverfügbar speichern; Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität sind niedrig
Saugspannung (Wasserspannung)
Einheit: hPa, mbar
Auch Wasserspannung, Saugspannung, Bodenwasserspannung; Saugspannung beschreibt die
Energieverhältnisse im Porenwasser; funktionaler Zusammenhang zwischen der Bodenwasserspannung
(Druck im Porenwasser) und dem Füllungsgrad des Porenraums mit Wasser (Sättigungsgrad); daher auch
als Zustandsvariable verwendet, um hydraulische Verfügbarkeit des Bodenwassers zu charakterisieren;
der Zusammenhang zwischen der Bodenwasserspannung und der Bodenfeuchte ist charakteristisch für die
Porengrößenverteilung und letztlich für die Wasserspeicherfähigkeit unterschiedlicher Böden
Schachtbrunnen
Wird durch Aushub einer Grube bzw. eines Schachts, der mit Mauerwerk, Beton, Stahlbeton oder fertigen Schachtringen aus Beton gesichert ist und bis in das oberflächennahe Grundwasser reicht, gebaut
Starkregner
Regner mit einer möglichen Beregnungsintensität von > 20 mm pro Stunde; Synonym: Regnerkanone
Staunässe
Vernässung des Durchwurzelungsbereiches des Bodens durch Stauwasser und Haftwasser, die zu Luftmangel führt
Steuergerät
Elektronisches Modul; verbaut zum Steuern oder Regeln, z.B. zur dosierten Verabreichung von Bewässerungsgaben
T
Tensiometer
Einheit: hPa oder kPa, Messbereich: 0 - 800 hPa
Messinstrument zur Bestimmung der Bodensaugspannung; besteht aus einem luftdichten, mit Wasser
gefüllten Plexiglasrohr, an dem unten eine Ton- oder Keramikspitze und oben ein Manometer
angeschlossen sind; sinkt der Wassergehalt im Boden, wird Wasser dem Plexiglasrohr entzogen; der
dadurch entstehende Unterdruck wird am Manometer angezeigt
Tonboden
Abkürzung: T
Tonböden haben einen hohen Anteil an Feinporen und nur wenig Grob- und Mittelporen; sie können zwar
viel Wasser speichern (hohe Feldkapazität), ein erheblicher Anteil davon ist aber Totwasser und
damit nicht pflanzenverfügbar
Totwasser
Abkürzung: TW, Einheit: Vol.-%
Totwasser ist fest im Boden gebundenes Wasser, welches durch Pflanzen nicht aufgenommen werden kann.
Grund für die feste Bindung des Wassers ist die Kapillarwirkung. Je kleiner die Poren sind, desto
höher ist der Saugdruck. Poren mit einem Durchmesser von < 0,2 µm erzeugen Saugspannungen von >
15.000 hPa. Saugspannungen > 15.000 hPa können von Pflanzen nicht überwunden werden.
Transpiration
Abkürzung: T, Einheit: mm/Zeiteinheit
Verdunstung von Pflanzen; Triebkraft sind das Wasserpotentialgefälle und geöffnete Spaltöffnungen
(Stomata)
Trinkwasser
Wasser für den menschlichen Gebrauch, das den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht und unbedenklich getrunken werden kann
Tropfbewässerung
Bewässerungstechnik, bei der das Wasser entlang eines Tropfschlauchs oder Tropfrohrs über integrierte (inline) oder separat angebrachte (online) Tropfelemente verabreicht wird, ohne Benetzung oberirdischer Pflanzenteile direkt auf oder in den Boden.
U
Uferfiltrat
Grundwasser, das über ufernahe Brunnen entnommen wird und das zu wesentlichen Anteilen durch aus Oberflächengewässern zufließendem Wasser gebildet wird; in Abhängigkeit von Fließstrecke sowie von Bodenaufbau und -milieu werden in diesem Wasser enthaltene Stoffe durch physikalische, chemische und biologische Prozesse entfernt bzw. umgewandelt
Ungespanntes Grundwasser
s. o. Freies Grundwasser
Unterboden
Der untere Bereich des Bodens, der nicht oder nur gering humushaltig ist, der nur gering durchwurzelt und kaum belebt ist, in dessen tiefstem Teil die Verwitterung des darunter anstehenden Gesteins stattfindet und in dem aus dem Oberboden ausgewaschene Stoffe angereichert werden
V
Verdunstung
Übergang einer Flüssigkeit in die gasförmige Phase (z. B. Wasser → Wasserdampf) bei Temperaturen unterhalb des Siedepunkts
Verdunstung, potentielle
Höhe der theoretischen Verdunstung bei gegebenen klimatischen Bedingungen und unbegrenzt verfügbarem Wasser
Verdunstung, real
Höhe der tatsächlichen Verdunstung bei gegebenen klimatischen Bedingungen und gegebenem Wasservorrat im Boden
Verdunstungsrate
Einheit: mm/d
Wassermenge, die von einer bestimmten Oberfläche pro Zeiteinheit verdunstet
Verdichtung
Bodenphysikalischer Prozess, der meist mit der Zunahme der Lagerungsdichte und der Abnahme des Porenvolumens (vor allem Abnahme von Grob- und Mittelporen) einhergeht; Sackungsverdichtung als Folge von Belastungen und Einlagerungsverdichtung durch Einwandern von kleinen festen Stoffen; kann geogenetisch, pedogenetisch und anthropogen bedingt sein kann
Volumenstrom
Einheit: z.B. m³/h
Menge eines fließenden oder strömenden Mediums pro Zeit; Synonym: Durchfluss
W
Wassergabe
Einheit: mm
siehe Bewässerungsmenge;
Wassermenge, die bei einem Bewässerungsvorgang ausgebracht wird
Wasserhaushalt eines Pflanzenbestandes
Vorgänge und Abläufe, gemäß denen ein Pflanzenbestand unter gegebenen Standortbedingungen mit dem zur Verfügung stehenden Wasserangebot haushält; äußere Einflussfaktoren sind Bodeneigenschaften, das Klima sowie Geländeform und Pflanzenmerkmale
Wasserhaltevermögen (Wasserspeicherkapazität, Wasserkapazität)
Fähigkeit der Böden, Wasser aufzunehmen und gegen die Schwerkraft zu halten
Wassernutzungseffizienz
Abkürzung: WUE, Einheit: Gramm Trockenmasse / Liter Wasser, kg Ertrag / m³ Wasser
Verhältnis von fixiertem Kohlenstoff zu transpiriertem Wasser bei Pflanzen bzw. Verhältnis von
Ertragzuwachs zu aufgebrachtem Zusatzwasser
Welkepunkt, permanenter
Abkürzung: PWP, Einheit: bar, MPa
Grenzwert für den Wassergehalt eines Bodens, bei dem landwirtschaftliche Nutzpflanzen bei sonst
optimalen Standortbedingungen irreversibel zu welken beginnen; in der Regel bei Saugspannung von 1,5
MPa oder pF 4,2
Wurzelraum, effektiver
Abkürzung: We
Rechnerisch abgeleiteter durchwurzelter Bodenraum
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