


Fachgespräch im Rahmen des Bewässerungsforum Bayern
Wasserentnahmen für die Bewässerung - Gewinnung von Uferfiltrat
Termin: Donnerstag, 22. Mai 2025, 10.00 bis 11.30 Uhr
Durchführung: Online per Cisco-Webex
Zugangslink: https://albgeschaeftsstelle.webex.com/albgeschaeftsstelle-de/j.php?MTID=m091b10ce53a642efe449993cdd170079
Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Referentin: Frau Kathrin Moser, Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) in Hof, Referat 94 - Wasserversorgung: Trinkwasserschutz, Grundwasserbewirtschaftung, Hydrogeologie
Für die Bewässerung bekommt die Verwendung von Uferfiltrat immer mehr Bedeutung. Bei der Errichtung von Brunnen, mit dem Ziel Uferfiltrat zu gewinnen, sind vor allem Wechselwirkungen zwischen dem Grundwasser und dem Oberflächengewässer relevant. Diese Wechselwikungen sind vielfältig, sehr vom Einzelfall abhängig und betreffen sowohl die Wassermenge, als auch die Qualität. Allgemein gültige Aussagen zur Errichtung und dem Betrieb von Brunnen zur Gewinnung von Uferfiltrat können daher kaum getroffen werden. In dem Fachvortrag werden die Zusammenhänge näher erläutert und die Teilnehmer erfahren, welche Anlaufstellen als Unterstützung bei der Planung und Errichtung von Brunnen zur Gewinnung von Uferfiltrat es gibt.
Im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Wasserhaushalts ist bei der Errichtung neuer Bewässerungsanlagen die Priorisierungshierarchie in Hinblick auf die Herkunft des Wassers zu Bewässerungszwecken zu berücksichtigen. Der Wasserbedarf für Bewässerungszwecke ist demnach vorrangig aus Niederschlagswasser, Oberflächengewässern oder Uferfiltrat zu decken. Sind niedrige Abflüsse in Oberflächengewässern während der Bewässerungssaison zu erwarten, ist das benötigte Wasser in Zeiten hoher Wasserführung zu gewinnen und zu speichern. Erst wenn die vorangegangenen Möglichkeiten nachweislich ausgeschöpft sind oder nicht zur Verfügung stehen, ist eine Entnahme aus dem Grundwasser aus fachlicher Sicht grundsätzlich genehmigungsfähig.
Im Fachvortrag „Wasserentnahmen für die Bewässerung – Gewinnung von Uferfiltrat“ wird die Wasserressource Uferfiltrat näher beleuchtet. Als Uferfiltrat wird das Wasser bezeichnet, das aus oberirdischen Gewässern in das Grundwasser eindringt und nach einer Untergrundpassage entnommen wird. In der Kolmationsschicht des Gewässerbetts und entlang der anschließenden Fließstrecke im Grundwasser wird das Wasser filtriert und natürlich gereinigt. Zur Nutzung der Wassergewinnung durch Uferfiltration werden in der Regel in Ufernähe eines Oberflächengewässers Brunnen errichtet.
Bei der Errichtung von Brunnen, mit dem Ziel Uferfiltrat zu gewinnen, ist vor allem die Interaktion zwischen dem Grundwasser und dem Oberflächengewässer von besonderer Bedeutung bzw. bedeutend davon abhängig. Diese Interaktionen sind komplex, vielfältig und betreffen sowohl die Wassermenge, als auch die Qualität. Brunnen in Gewässernähe unterliegen nicht zwangsläufig einer dauerhaften Uferfiltratbeeinflussung, welche jeweils abhängig vom Fließgeschehen im Untergrund ist. Insbesondere in ausgeprägten Hoch- und Niedrigwasserphasen kann die Fließrichtung und das hydraulische Gefälle variieren. Ein Einwirken auf eines der Systeme (Grundwasser, Oberflächengewässer) hat Einfluss auf das jeweils andere System. Daher ist für eine effektive Wasserbewirtschaftung eine Berücksichtigung der bestehenden Zusammenhänge erforderlich.
Im Fachvortrag werden die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Grundwasserleiter und Oberflächengewässer in Hinblick auf das Themenfeld Uferfiltrat aus quantitativer Sicht erläutert.