Glossar
Bedeutungserklärung wichtiger Fachbegriffe zu Bewässerung
Stand: 01. März 2022
Permalink: www.alb-bayern.de/bef/glossar
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A
Aneignungsvermögen
Einheit: %
Vermögen eines Pflanzenbestandes, sich aus dem pflanzenverfügbaren Bodenwasser in der zur Verfügung
stehenden Zeit in % des Bedarfs Wasser anzueignen
B
Beregnung
Beregnung bezeichnet die Bewässerung über Kopf
Beregnungsdichte
Einheit: mm/h
Je Zeiteinheit aufgebrachte Beregnungshöhe
Beregnungshöhe
Einheit: mm
Maß für die ausgebrachte Beregnungsmenge
Beregnungsintensität
Einheit: mm/h
Je Zeiteinheit aufgebrachte Beregnungshöhe; Synonym zu Beregnungsdichte
Beregnungsmaschine
In der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzte Maschine zur Beregnung größerer
Freilandflächen;
andere Bezeichnung: Rollomat
Beregnungstage
Tage, an denen beregnet wird
Betriebsdruck
Abkürzung: p, Einheit: bar, hPa, MPa
Wasserdruck am Regner zum Erreichen der Anforderungen an die Wasserverteilung (DIN 4047-6);
andere Bezeichnung: Düsendruck
Bewässerung
Ausbringen von Zusatzwasser auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich, gärtnerisch oder urban genutzten Flächen; Bewässerung kann unter Flur, nahe des Wurzelbereichs oder über Kopf (sog. Beregnung) erfolgen
Bewässerungsanlage
Technische Komponenten der Wasserverteilung ab der Wasserversorgung/Wasserbereitstellung
Bewässerungsbedürftigkeit
Ist gegeben, wenn bei einem konkreten Anbausystem mit gegebener Kulturart und bestimmten
Standortbedingungen (Klima-, Bodeneigenschaften) ohne Bewässerung keine gesicherten Erträge
und/oder
Qualitäten erreicht werden können
Bewässerungseffizienz
Ausdruck für den effizienten Einsatz von Bewässerungswasser durch möglichst energie- und wassersparende Bewässerungsverfahren (allgemein)
Bewässerungsintervall
Einheit: d
Zeitlicher Abstand zwischen aufeinander folgenden Bewässerungsmaßnahmen
Bewässerungsmenge
Einheit: mm; l/m², m3/ha
Wassermenge, die analog dem natürlichen Niederschlag als Beregnung auf den Pflanzenbestand/Boden
aufgebracht oder z.B. als Tropfbewässerung verabreicht wird
Bewässerungsrate
Einheit: mm/h
Je Zeiteinheit ausgebrachte Bewässerungsmenge
Bewässerungsschwelle
Einheit: % nFK, Vol.-% oder hPa, mbar
Grenzwert bei dessen Erreichen mit dem Bewässern begonnen wird; kann in Abhängigkeit der nutzbaren
Feldkapazität, des Wassergehaltes, der Wasserspannung oder sonstiger Faktoren festgelegt werden
Bewässerungssteuerung
Manuelle, teil- oder vollautomatische Steuerung der Bewässerung nach objektiven Kriterien
Bewässerungstage
Tage, an denen die Bewässerung ausgeführt wird
Bewässerungswasser
Wasser, das für die Bewässerung geeignet ist/verwendet wird
Bodenart/Textur
Kennzeichnung des mineralischen Bodenmaterials nach seiner Korngrößenzusammensetzung
Bodenfeuchtegrenzwert
Einheit: % nFK
Grenzwert der Bodenfeuchte, bei dessen Erreichen mit der Bewässerung begonnen wird (siehe
Bewässerungsschwelle)
Bodensaugspannung
Einheit: hPa, mbar
Auch als Bodenwasserspannung, Saugspannung, Wasserspannung bezeichnet; Bodensaugspannung beschreibt
die Energieverhältnisse im Porenwasser; funktionaler Zusammenhang zwischen der Bodensaugspannung
(Druck im Porenwasser) und dem Füllungsgrad des Porenraums mit Wasser (Sättigungsgrad); wird daher
auch als Zustandsvariable verwendet, um die hydraulische Verfügbarkeit des Bodenwassers zu
charakterisieren; der Zusammenhang zwischen Bodenwasserspannung und volumetrischem Wassergehalt (pF-
WG-Kurve) ist charakteristisch für die Porengrößenverteilung und letztlich für die
Wasserspeicherfähigkeit unterschiedlicher Böden
Bodentyp
Bezeichnet bestimmte Erscheinungsform von Böden, die infolge der Prozesse der Pedogenese (Bodenbildung) übereinstimmende Merkmale in Form von Bodenhorizonten hervorgebracht haben und somit einen ähnlichen Entwicklungsstand aufweisen
Bodenwasserhaushalt
Wasserhaushalt in Bezug auf ein definiertes Bodenvolumen; ist die Summe aller positiven und negativen Bilanzglieder des Wasserumsatzes samt Grundwasser in einem Zeitintervall und ist damit die Änderung des Wasservorrats im Boden als Funktion der Zeit
Boden-Pflanze-Atmosphäre-Kontinuum (SPAC)
Beschreibt den Weg des Wassers aus dem Boden, durch die Pflanze bis in die Atmosphäre. Die wesentliche Triebkraft der Wasserbewegungen ist dabei das Wasserpotentialgefälle. Ausgehend von einem schwach negativen Potential der Rhizosphäre wird das Wasser zu einem stark negativen Potential in der Atmosphäre befördert.
Bohrbrunnen (für Bewässerung)
Haben in der Regel einen geringen Bohrquerschnitt und Ausbaudurchmesser bis 0,3 m; werden durch vertikale Bohrung bis in die wasserführende Schicht erstellt; über ein eingebautes Filterrohr tritt das zu fördernde Wasser in den Brunnen ein
D
Dampfdrucksättigungsdefizit
Abkürzung: E, Einheit: %
Der Sättigungsdampfdruck E (auch Gleichgewichtsdampfdruck) eines Stoffes ist der Druck, bei dem der
gasförmige Aggregatzustand sich mit dem flüssigen oder festen Aggregatzustand im Gleichgewicht
befindet. Der Sättigungsdampfdruck steigt mit steigender Temperatur (exponentiell) an;
Verdunstung kann nur stattfinden, wenn der Dampfdruck e geringer ist als der Sättigungsdampfdruck E;
die treibende Kraft für Verdunstung ist das Sättigungsdefizit in der Luft: Sättigungsdefizit = E – e
Defizitbewässerung
Bewusst unterhalb des theoretischen Wasserbedarfs der Kulturpflanzen eingesetzte Menge an Zusatzwasser; hierdurch Möglichkeiten zur Erhöhung der Wassereffizienz; bei bestimmten Kulturen (z.B. Weinbau) oder während bestimmter Entwicklungsstadien möglicherweise qualitätsfördernd; insbesondere bei Freilandgemüse hierdurch steigende Risiken bezüglich Ertrags- und vor allem Qualitätsverlusten
Druckminderer, Druckregulierer
Bauteil zur Regulation des (Fließ-)Drucks
Druckverlust/Druckabfall
Abkürzung: Δp, Einheit: bar, Pa, MPa
Verminderung des Drucks durch Wandreibung bei Strömungen in Rohrleitungen sowie den zugehörigen
Formstücken und Armaturen sowie statischer Druckverlust durch Höhenunterschiede in den Leitungen
Düse
Sich verengender Teil eines Rohrs, bei dem Druckenergie in Bewegungsenergie umgeformt wird, wodurch primär die Wurfweite bestimmt wird
Durchfluss
Einheit: z.B. m³/h; l/s
Menge eines fließenden oder strömenden Mediums pro Zeit; Synonym: Volumenstrom
Durchwurzelbarkeit
Einheit: cm
Tiefe, bis zu der Pflanzenwurzeln ohne besondere Anpassung unter gegebenen Bodenverhältnissen
tatsächlich in den Boden eindringen können (potenzielle Durchwurzelbarkeit); zur Beschreibung des
Wurzelraumes; physiologische Gründigkeit des Bodens
Durchwurzelungstiefe, effektive
Einheit: cm
Ist die Tiefe zur Berechnung der nutzbaren Feldkapazität des effektiven Wurzelraums in Abhängigkeit
von der Bodenartenschichtung bei mittlerer Lagerungsdichte; sie wurde ursprünglich für Ackerpflanzen
entwickelt; Grundlage für die Berechnung ist der Wasserentzug durch Pflanzenwurzeln in
Trockenjahren; die effektive Durchwurzelungstiefe entspricht nicht der physiologischen Gründigkeit,
also der Tiefe, bis zu der Wurzeln in den Boden eindringen können, sondern kennzeichnet das
Bodenvolumen, in dem der Bodenwasserhaushalt intensiv durch pflanzlichen Wasserverbrauch
(Transpirationsentzug) beeinflusst ist; abhängig von der jeweiligen Kulturart
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