Donnerstag, 25. April 2024
Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern e.V.

Glossar

Bedeutungserklärung wichtiger Fachbegriffe zu Bewässerung

Stand: 01. März 2022
Permalink: www.alb-bayern.de/bef/glossar

A, B, C, DE, F, G, H, I, JK, L, M, N, O, P, Q, RS, T, U, V, W, X, Y, Z

A

Aneignungsvermögen

Einheit: %
Vermögen eines Pflanzenbestandes, sich aus dem pflanzenverfügbaren Bodenwasser in der zur Verfügung stehenden Zeit in % des Bedarfs Wasser anzueignen

B

Beregnung

Beregnung bezeichnet die Bewässerung über Kopf

Beregnungsdichte

Einheit: mm/h
Je Zeiteinheit aufgebrachte Beregnungshöhe

Beregnungshöhe

Einheit: mm
Maß für die ausgebrachte Beregnungsmenge

Beregnungsintensität

Einheit: mm/h
Je Zeiteinheit aufgebrachte Beregnungshöhe; Synonym zu Beregnungsdichte

Beregnungsmaschine

In der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzte Maschine zur Beregnung größerer Freilandflächen;
andere Bezeichnung: Rollomat

Beregnungstage

Tage, an denen beregnet wird

Betriebsdruck

Abkürzung: p, Einheit: bar, hPa, MPa
Wasserdruck am Regner zum Erreichen der Anforderungen an die Wasserverteilung (DIN 4047-6);
andere Bezeichnung: Düsendruck

Bewässerung

Ausbringen von Zusatzwasser auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich, gärtnerisch oder urban genutzten Flächen; Bewässerung kann unter Flur, nahe des Wurzelbereichs oder über Kopf (sog. Beregnung) erfolgen

Bewässerungsanlage

Technische Komponenten der Wasserverteilung ab der Wasserversorgung/Wasserbereitstellung

Bewässerungsbedürftigkeit

Ist gegeben, wenn bei einem konkreten Anbausystem mit gegebener Kulturart und bestimmten
Standortbedingungen (Klima-, Bodeneigenschaften) ohne Bewässerung keine gesicherten Erträge und/oder Qualitäten erreicht werden können

Bewässerungseffizienz

Ausdruck für den effizienten Einsatz von Bewässerungswasser durch möglichst energie- und wassersparende Bewässerungsverfahren (allgemein)

Bewässerungsintervall

Einheit: d
Zeitlicher Abstand zwischen aufeinander folgenden Bewässerungsmaßnahmen

Bewässerungsmenge

Einheit: mm; l/m², m3/ha
Wassermenge, die analog dem natürlichen Niederschlag als Beregnung auf den Pflanzenbestand/Boden aufgebracht oder z.B. als Tropfbewässerung verabreicht wird

Bewässerungsrate

Einheit: mm/h
Je Zeiteinheit ausgebrachte Bewässerungsmenge

Bewässerungsschwelle

Einheit: % nFK, Vol.-% oder hPa, mbar
Grenzwert bei dessen Erreichen mit dem Bewässern begonnen wird; kann in Abhängigkeit der nutzbaren Feldkapazität, des Wassergehaltes, der Wasserspannung oder sonstiger Faktoren festgelegt werden

Bewässerungssteuerung

Manuelle, teil- oder vollautomatische Steuerung der Bewässerung nach objektiven Kriterien

Bewässerungstage

Tage, an denen die Bewässerung ausgeführt wird

Bewässerungswasser

Wasser, das für die Bewässerung geeignet ist/verwendet wird

Bodenart/Textur

Kennzeichnung des mineralischen Bodenmaterials nach seiner Korngrößenzusammensetzung

Bodenfeuchtegrenzwert

Einheit: % nFK
Grenzwert der Bodenfeuchte, bei dessen Erreichen mit der Bewässerung begonnen wird (siehe Bewässerungsschwelle)

Bodensaugspannung

Einheit: hPa, mbar
Auch als Bodenwasserspannung, Saugspannung, Wasserspannung bezeichnet; Bodensaugspannung beschreibt die Energieverhältnisse im Porenwasser; funktionaler Zusammenhang zwischen der Bodensaugspannung (Druck im Porenwasser) und dem Füllungsgrad des Porenraums mit Wasser (Sättigungsgrad); wird daher auch als Zustandsvariable verwendet, um die hydraulische Verfügbarkeit des Bodenwassers zu charakterisieren; der Zusammenhang zwischen Bodenwasserspannung und volumetrischem Wassergehalt (pF- WG-Kurve) ist charakteristisch für die Porengrößenverteilung und letztlich für die Wasserspeicherfähigkeit unterschiedlicher Böden

Bodentyp

Bezeichnet bestimmte Erscheinungsform von Böden, die infolge der Prozesse der Pedogenese (Bodenbildung) übereinstimmende Merkmale in Form von Bodenhorizonten hervorgebracht haben und somit einen ähnlichen Entwicklungsstand aufweisen

Bodenwasserhaushalt

Wasserhaushalt in Bezug auf ein definiertes Bodenvolumen; ist die Summe aller positiven und negativen Bilanzglieder des Wasserumsatzes samt Grundwasser in einem Zeitintervall und ist damit die Änderung des Wasservorrats im Boden als Funktion der Zeit

Boden-Pflanze-Atmosphäre-Kontinuum (SPAC)

Beschreibt den Weg des Wassers aus dem Boden, durch die Pflanze bis in die Atmosphäre. Die wesentliche Triebkraft der Wasserbewegungen ist dabei das Wasserpotentialgefälle. Ausgehend von einem schwach negativen Potential der Rhizosphäre wird das Wasser zu einem stark negativen Potential in der Atmosphäre befördert.

Bohrbrunnen (für Bewässerung)

Haben in der Regel einen geringen Bohrquerschnitt und Ausbaudurchmesser bis 0,3 m; werden durch vertikale Bohrung bis in die wasserführende Schicht erstellt; über ein eingebautes Filterrohr tritt das zu fördernde Wasser in den Brunnen ein

D

Dampfdrucksättigungsdefizit

Abkürzung: E, Einheit: %
Der Sättigungsdampfdruck E (auch Gleichgewichtsdampfdruck) eines Stoffes ist der Druck, bei dem der gasförmige Aggregatzustand sich mit dem flüssigen oder festen Aggregatzustand im Gleichgewicht befindet. Der Sättigungsdampfdruck steigt mit steigender Temperatur (exponentiell) an; Verdunstung kann nur stattfinden, wenn der Dampfdruck e geringer ist als der Sättigungsdampfdruck E; die treibende Kraft für Verdunstung ist das Sättigungsdefizit in der Luft: Sättigungsdefizit = E – e

Defizitbewässerung

Bewusst unterhalb des theoretischen Wasserbedarfs der Kulturpflanzen eingesetzte Menge an Zusatzwasser; hierdurch Möglichkeiten zur Erhöhung der Wassereffizienz; bei bestimmten Kulturen (z.B. Weinbau) oder während bestimmter Entwicklungsstadien möglicherweise qualitätsfördernd; insbesondere bei Freilandgemüse hierdurch steigende Risiken bezüglich Ertrags- und vor allem Qualitätsverlusten

Druckminderer, Druckregulierer

Bauteil zur Regulation des (Fließ-)Drucks

Druckverlust/Druckabfall

Abkürzung: Δp, Einheit: bar, Pa, MPa
Verminderung des Drucks durch Wandreibung bei Strömungen in Rohrleitungen sowie den zugehörigen Formstücken und Armaturen sowie statischer Druckverlust durch Höhenunterschiede in den Leitungen

Düse

Sich verengender Teil eines Rohrs, bei dem Druckenergie in Bewegungsenergie umgeformt wird, wodurch primär die Wurfweite bestimmt wird

Durchfluss

Einheit: z.B. m³/h; l/s
Menge eines fließenden oder strömenden Mediums pro Zeit; Synonym: Volumenstrom

Durchwurzelbarkeit

Einheit: cm
Tiefe, bis zu der Pflanzenwurzeln ohne besondere Anpassung unter gegebenen Bodenverhältnissen tatsächlich in den Boden eindringen können (potenzielle Durchwurzelbarkeit); zur Beschreibung des Wurzelraumes; physiologische Gründigkeit des Bodens

Durchwurzelungstiefe, effektive

Einheit: cm
Ist die Tiefe zur Berechnung der nutzbaren Feldkapazität des effektiven Wurzelraums in Abhängigkeit von der Bodenartenschichtung bei mittlerer Lagerungsdichte; sie wurde ursprünglich für Ackerpflanzen entwickelt; Grundlage für die Berechnung ist der Wasserentzug durch Pflanzenwurzeln in Trockenjahren; die effektive Durchwurzelungstiefe entspricht nicht der physiologischen Gründigkeit, also der Tiefe, bis zu der Wurzeln in den Boden eindringen können, sondern kennzeichnet das Bodenvolumen, in dem der Bodenwasserhaushalt intensiv durch pflanzlichen Wasserverbrauch (Transpirationsentzug) beeinflusst ist; abhängig von der jeweiligen Kulturart

A, B, C, DE, F, G, H, I, JK, L, M, N, O, P, Q, RS, T, U, V, W, X, Y, Z