Tierhaltung und Gesellschaft, Berücksichtigung der Regionalität
Fachreise von 16. bis 19. Juni 2012 in die Schweiz
An der viertägigen Exkursion nahmen 23 Reisende teil. Thema war Tierhaltung und Gesellschaft - Berücksichtigung der Regio-nalität. Bei vielen Stationen hatte neben der
hohen Qualität der landwirtschaftlichen Produktion auch die exklusive Vermarktung der Erzeugnisse (Labelproduktion u.a.) einen bedeutenden Stellenwert.
1. Tag: Samstag, 16. Juni 2012
Kurzer Halt während unserer Anreise am Grenzübergang in die Schweiz
Führung durch den Gutsbetrieb Neugut mit angegliedertem Alters- und Pflegeheim
Die Exkursion erfolgte in diesem Jahr wieder mit einem komfortablen Reisebus unseres bewährten Busunternehmens "Lechner" aus Freising und führte zunächst über die Bodenseeregion in die Ostschweiz.
Zunachst stand eine Besichtigung des Gutsbetriebes Neugut an, welcher produktions-
technisch sehr breit aufgestellt ist (Ackerbau und Gemüsebau, Obstbau, Tierhaltung, Alp).
Oberstes Ziel des Guts ist eine weitgehende Selbstversorgung des angegliederten Alters- und Pflegeheims.
Bewohner des Heims dürfen sich auf dem landwirtschaftlichen Betriebsgelände frei bewegen
Besichtigung des Klostergutes Disentis mit angegliederter Käserei
Freilaufstall (Holzkonstruktion) nach dem bekannten Architekten Gion Caminada (links) mit Kloster Disentis im Hintergrund (rechts)
Anschließend erfolgte die Weiterfahrt nach Disentis. Dort fand eine Besichtigung des Klostergutes und eine Führung durch die Käserei Sennaria Surselva
mit anschließender Käseverkostung statt. Der erste Abend klang dann im malerischen Klosterort Disentis aus.
Als Besonderheit führt über die ganze Längsachse des Stalls ein Besuchersteg (links); Käserei mit großen Gewölbekellern (rechts)
Führung durch die Käserei
2. Tag: Sonntag, 17. Juni 2012
Vorstellung der UNESCO Biosphäre Entlebuch am BBZN Schüpfheim
Bei der Anreise mit dem Bus fahren wir ein Stück auf der Strecke der "Tour de Suisse"
Der zweite Tag führte uns weiter in die Zentralschweiz. Dort besichtigten wir die UNESCO Biosphäre Entlebuch. Dieses Biosphärenreservat zielt darauf ab, die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten und gleichzeitig eine
nachhaltige Regionalentwicklung zu realisieren. Nach einer kurzen Vorstellung des Konzeptes folgte eine Betrachtung der Auswirkungen bzw. Konsequenzen für den Landwirtschaftssektor am Beispiel eines Praxisbetriebes.
Der Leiter des Biosphärenreservats, Dr. Pius Hofstetter, erklärt uns das Gesamtkonzept (links); ein teilnehmender Landwirt schildert die Vorzüge und Grenzen des Projekts aus Sicht der Praxis (rechts)
Beim Mittagessen - Gasthof Moosmatte
Stadtführung in Bern
Anschließend stand die Weiterfahrt nach Bern auf dem Plan. Nach einer Stadtführung klang der Abend in der idyllischen (Alt-)Stadt aus.
3. Tag: Montag, 18. Juni 2012
Besichtigung der Lohnunternehmung Wyss-Ittigen
Der Betriebsleiter erklärt uns seinen Maschinenpark
Am Vormittag des darauf folgenden Tages erfolgte eine Besichtigung des Landwirtschaftsbetriebes und Lohnunternehmens Wyss-Ittigen. Der Betrieb, welcher in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt Bern
liegt, war aufgrund seiner zahlreichen Betriebs- zweige (Ackerbau, Viehhaltung, Lohnunternehmen, Biogas, Solar) sehr interessant.
Besichtigung der Stallungen
Die Gülleausbringung erfolgt im überbetrieblichen Einsatz, bodenschonend (Breitreifen), mit Schleppschläuchen
Besichtigung der Strafanstalt von Bellechasse mit angegliedertem Landwirtschaftsbetrieb
Auf der Weiterfahrt besichtigten wir im Kanton Freiburg die Strafanstalt von Bellechasse. Bellechasse liegt an der Sprachgrenze zur französischen Schweiz. Das Besondere war hierbei das angegliederte Landwirtschaftsunternehmen (zweitgrößter Betrieb der Schweiz, ca. 350 ha LNF),
in welchem ein Großteil der Häftlinge arbeitet.
In Bellechasse waren zum Zeitpunkt der Besichtigung 130 Mitarbeiter beschäftigt. Diese waren für 204 Insassen zuständig.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind erheblich. Müssen unsere Architekten Jochen S. und Jonannes M. deshalb draussen bleiben?
Zum Ende bedanken wir uns beim Leiter von Bellechasse für die bewegenden Schilderungen und Eindrücke.
Betrachtung des Schweizer Projektes "Schule auf dem Bauernhof (SchuB)"
Aus Gründen des Unfallschutzes ist am Hof die Zeit für Arbeitserledingung (Innenwirtschaft) und die den Kindern zum freien Spielen zur Verfügung stehende Zeit strikt getrennt
Als Abschluss für diesen Tag wurde uns das Schweizer Projekt "Schule auf dem Bauernhof (SchuB)" auf dem Betrieb "Pfefferli" vorgestellt, an dem im Jahr 2012 rund 300 SchuB-Familien-Betriebe (Teilnahmekriterium: pädagogische Ausbildung) und 32.000 Schüler teilnehmen. Nach einer kurzen Begleitung einer Unterrichtseinheit stellte uns der
Projektleiter das Konzept vor. Der Betrieb "Pfefferli" befindet sich am Rand einer Gemeinde mit ca. 5.000 Einwohnern und macht Projekte mit Schulen und Schulklassen. Außerdem werden Plätze in Spielgruppen (Vorkindergarten) und Jahreszeiten-gruppen (5-12 jährige) angeboten.
Direkt an das Stallgebäude ist ein Aufenthaltsraum mit sanitären Anlagen angegliedert. Der Betrieb erwirtschaftet ca. 50% seines Einkommens über
Schulungsaktivitäten. Das Projekt wird organisatorisch und finanziell von staatlicher Seite unterstützt. Es fördert das Image der Landwirtschaft.
Die Betriebsleiterin beschreibt uns ihre Projekte (links) und wir bedanken uns beim Leiter des Gesamtprojektes für die interessanten Ausführungen
4. Tag: Dienstag, 19. Juni 2012
Besichtigung Strickhof
Der letzte Tag begann mit einer Betriebsbesichtigung auf dem Strickhof in der Region Lindau. Dies ist ein praxisorientiertes Kompetenzzentrum für landwirt-
schaftliche Aus- und Weiterbildung sowie Dienst- leistungen und Informationen.
Besichtigung der Tierhaltergemeinschaft Ehrenbüel
Anschließend folgte eine Besichtigung der Tierhaltergemeinschaft Ehrenbüel (Zusammen- schluss von vier Landwirten) mit einem sehr
tierfreundlichen Milchviehstall. Hierbei handelt es sich um eine vertraglich vereinbart Zusammenarbeit.
Die Kooperationspartner arbeiten grundsätzlich immer paarweise und jede Person 2 Tage am Stück zusammen, wobei Arbeitseinsätze zeitlich um
einen Tag versetzt stattfinden, damit beim Wechsel keine wichtigen Informationen verloren gehen.
Besichtigung des Rheinfalls bei Schaffhausen
Als Abschluss der Schweiz-Exkursion fand ein Ausflug zum Rheinfall bei Schaffhausen, dem größten Wasserfall Europas, statt. Nach den
Eindrücken dieses Naturschauspiels folgte die Rückreise nach Freising.
Noch schnell werden letzte "Mitbringsel" gekauft, und dann geht's wieder Richtung Freising
Vielen Dank an alle Mitreisenden für Ihre Teilnahme. Hoffentlich hat es Ihnen gefallen. Wir würden uns sehr freuen, Sie in den kommenden Jahren erneut als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.
Freising, im Juli 2012
Ihr Team der ALB Bayern
Die Durchführung der Studienreise erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter BBV Touristik GmbH.
Zum Reiseprogramm: Programm_ALB-Exkursion_Schweiz_2012
Zur Reiseroute: Reiseroute_ALB-Exkursion_Schweiz_2012
Zur Beschreibung der einzelnen Exkursionsziele: Steckbrief Reiseziele_ALB-Exkursion_Schweiz_2012