Freitag, 19. April 2024
Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern e.V.

Umfrageteilnehmer

Fragestellungen: Welche Betriebstypen und Betriebsformen haben an der Umfrage teilgenommen? Wie ist sind die Betriebe mit Maschinen und Arbeitskräften ausgestattet?

Aufruf zur Teilnahme im Wochenblatt

Mithilfe eines Beitrags im landwirtschaftlichen Wochenblatt wurden nicht nur bayerische Betriebe, die bereits Erfahrungen mit der Technik gesammelt haben, sondern auch Betriebe, die noch keine Satellitennavigations- technik in der Feldbewirtschaftung nutzen, dazu animiert, an der Onlineumfrage auf der Website der ALB Bayern teilzunehmen. Von insgesamt 84 Umfrageteilnehmern standen 71 vollständige und plausible Datensätze für die Auswertung zu Verfügung, während 13 Datensätze aufgrund von Ungereimtheiten verworfen werden mussten.

63% der Teilnehmer (45 Betriebe) hatten bereits Erfahrungen mit Satellitennavigationstechnik gesammelt, 37% der Teilnehmer (26 Betriebe) setzten bis dato noch keine Fahrassistenz- oder automatischen Spurführungssysteme ein, brachten aber bis auf wenige Ausnahmen ihr Interesse an der Technik zum Ausdruck.

Bewirtschaftungsform

  • 53 Umfrageteilnehmer wirtschaften im Vollerwerb, 18 Umfrageteilnehmer im Nebenerwerb
  • Der größte Teil der Umfrageteilnehmer mit GPS Technik gab an, ein Vollerwerbsbetrieb zu sein (80% Vollerwerb, 20% Nebenerwerb)
  • Unter den Betrieben ohne GPS Technik betreiben 65% ihre Landwirtschaft im Vollerwerb und 35% im Nebenerwerb

Betriebstypen

  • Nahezu alle wichtigen Betriebstypen unter den Teilnehmern vertreten, nur keine ausschließlichen Grünlandbetriebe
  • Teilnehmer: 31% aussschließliche Ackerbaubetriebe, 23 % Ackerbaubetriebe mit Grünland, 39% Veredelungsbetriebe und 7% typische NawaRo - Biogasbetriebe
  • Zwei Ackerbaubetriebe mit Sonderkulturen (1 x Spargel + Erdbeeren; 1 x Weinbau) unter den GPS Nutzern
Betriebstypen und Größenordnungen der Teilnehmerbetriebe
Betriebstypen und Größenordnungen der Teilnehmerbetriebe

Betrachtet man die Betriebsgrößen im Hinblick auf den bewirtschafteten Ackerflächenumfang sowie die Feldstücksgrößen, zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Betrieben, die bereits GPS Technik nutzen und denen, die noch keine Satellitennavigationstechnik im Einsatz haben:

  • Mittlere bewirtschaftete Ackerfläche der Betriebe mit GPS Technik: 129 ha (kleinster Betrieb: 30 ha Ackerfläche/ größter Betrieb: 440 ha Ackerfläche); mittlere Flächengröße: 4,7 ha
  • Mittlere bewirtschaftete Ackerfläche der Betriebe ohne GPS Technik: 66 ha (kleinster Betrieb: 20 ha Ackerfläche/ größter Betrieb: 200 ha Ackerfläche); mittlere Flächengröße: 3,4 ha

Keine großen Unterschiede zwischen den Betrieben hingegen zeigte ein Vergleich der bewirtschafteten Grünlandflächen. Mit Ausnahme weniger Betriebe belief sich der bewirtschaftete Grünlandflächenumfang in der Regel auf weniger als 50 ha bei einer mittleren Feldstücksgröße von < 2 ha. Demnach spielt die Grünlandbewirtschaftung unter den Teilnehmern eher eine untergeordnete Rolle.

Mechanisierung der Betriebe

Werden die Betriebe mit GPS Technik und die Betriebe ohne GPS Technik im Hinblick auf die mittlere Schlepperausstattung gegenübergestellt, zeigen sich auch hier keine großen Unterschiede

  • Mittlere Schlepperausstattung der Betriebe mit GPS Technik: 3,7 Traktoren
  • Mittlere Schlepperausstattung der Betriebe ohne GPS Technik: 3,4 Traktoren

Aber: Deutlich leistungsstärkere Schlepper in den Betrieben mit GPS Technik

Mittlere Schlepperausstattung der Teilnehmerbetriebe
Mittlere Schlepperausstattung der Teilnehmerbetriebe

Umfrageteilnehmer

Wie in der nachfolgenden Abbildung ersichtlich, sind die Umfrageteilnehmer in den Kategorien Bodenbearbeitungs- und Sätechnik sowie in der Dünge- und Pflanzenschutztechnik weitgehend eigen- mechanisiert. Dabei wurden keine großen Differenzen zwischen den Betrieben mit und ohne GPS Technik deutlich. Demzufolge waren die größeren Betriebe mit GPS Technik nicht besser mechanisiert als die kleineren Betriebe ohne GPS Technik.

  • Bezug überbetrieblicher Leistungen in erster Linie für Erntemaßnahmen
  • 87% der GPS Nutzer und 92% der übrigen Betriebe beziehen mindestens eine überbetriebliche Leistung

Bezug überbetrieblicher Leistungen
Bezug überbetrieblicher Leistungen

Arbeitskräfteaustattung

  • Deutlich höhere Anzahl an Arbeitskräften in den Betrieben mit GPS Technik
  • Besonders auffällig die hohe Anzahl an saisonalen Hilfskräften der GPS Nutzer
  • Keine saisonalen Hilfskräfte in den Betrieben ohne GPS Technik
Anzahl Arbeitskräfte im Betrieb Mittelwert Minimalwert Maximalwert
Betriebe mit GPS Technik
Vollzeitarbeitskräfte 1,6 0 5
Teilzeitarbeitskräfte 1,1 0 4
Saisonale Arbeitskräfte 2,7 0 15
Betriebe ohne GPS Technik
Vollzeitarbeitskräfte 0,9 0 3
Teilzeitarbeitskräfte 1,1 0 2
Saisonale Areitskräfte 0 n.v. n.v.

Angebot überbetrieblicher Leistungen

Ausschließliche landwirtschaftliche Lohnunternehmen waren nicht unter den Umfrageteilnehmern zu finden, aber 60% der Betriebe mit GPS Technik und 54% der Betriebe ohne die Technik arbeiten mit ihren Maschinen auch im überbetrieblichen Einsatz.

  • Bodenbearbeitung, Aussaat und Düngung werden von deutlich mehr Betrieben mit Satellitennavigationssystemen im Lohn ausgeführt
  • Pflanzenschutzmaßnahmen und Mähdrusch werden zu etwa gleichen Anteilen von Betrieben mit und ohne GPS Technik überbetrieblich angeboten

Art der überbetrieblich angebotenen Leistungen
Art der überbetrieblich angebotenen Leistungen

WEITER mit "Kaufargumente für eine Anschaffung von Parallelfahrsystemen"

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Das Projekt zum "Einsatz satellitengestützer Landtechnik in Bayern" ist ein gemeinsames Serviceangebot der Bayerischen Maschinenringe (KBM Neuburg) und der ALB Bayern

Mit Beteiligung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft,
Freising und der Technischen Universität München, Freising

Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München